

Vorschau auf das neue Projekt!
"Klinik Sonnenstein"
Aus der Vorlage des Kriminalromans "Der Verdacht" von Friedrich Dürrenmatt werden wir das Live - Hörspiel "Klinik Sonnenstein" erarbeiten.
Aus Anlass des 75 jahrestages des *Nürnberger Kodex (1947), untersucht dieses Projekt auch aktuelle Bezüge zur heutigen Medizin, Pharmazie und Forschung.
Zum Inhalt:
Kommissar Hans Bärlach ist am Ende seiner Polizeikarriere angekommen. Er leidet an Krebs.
Doch sein Beruf lässt ihn nicht los: Unter falschem Namen lässt er sich in Zürich in die „Klinik Sonnenschein“ einweisen. Denn er hat einen Verdacht: Der Klinikleiter Dr. Emmenberger ist in Wahrheit der deutsche Arzt Nehle, der im Konzentrationslager Stutthof bei Danzig grausame Operationen an Häftlingen vorgenommen hatte, ohne sie zu narkotisieren. Bärlachs Plan den Arzt zu überführen entpuppt sich als gefährliches Spiel....
Doch sein Beruf lässt ihn nicht los: Unter falschem Namen lässt er sich in Zürich in die „Klinik Sonnenschein“ einweisen. Denn er hat einen Verdacht: Der Klinikleiter Dr. Emmenberger ist in Wahrheit der deutsche Arzt Nehle, der im Konzentrationslager Stutthof bei Danzig grausame Operationen an Häftlingen vorgenommen hatte, ohne sie zu narkotisieren. Bärlachs Plan den Arzt zu überführen entpuppt sich als gefährliches Spiel....
Aber anders als im klassischen Kriminalroman ist hier weniger die bloße Überführung des Täters das Thema des Stückes als vielmehr die Herstellung einer höheren Gerechtigkeit. Denn aus dem ausschließlichen Glauben an wissenschaftlich greifbare Dinge leitet der Arzt Emmenberger
seine grenzenlose Freiheit ab, in der er keine andere Verpflichtungen spürt, als das zu tun, was er möchte. Denn für ihn besteht die Welt nur aus Masse und Energie – Geist, Psyche, Moral sind nicht messbare Größen und daher nicht existent.
Inwieweit dieses technokratische Denken, das unsere Gegenwart durchzieht, ein solches Potential der Vernichtung des Menschlichen enthält, ist somit auch Gegenstand des Stückes.
seine grenzenlose Freiheit ab, in der er keine andere Verpflichtungen spürt, als das zu tun, was er möchte. Denn für ihn besteht die Welt nur aus Masse und Energie – Geist, Psyche, Moral sind nicht messbare Größen und daher nicht existent.
Inwieweit dieses technokratische Denken, das unsere Gegenwart durchzieht, ein solches Potential der Vernichtung des Menschlichen enthält, ist somit auch Gegenstand des Stückes.
*Der Nürnberger Kodex
ist eine ethische Richtlinie zur Vorbereitung und Durchführung medizinischer, psychologischer und anderer Experimente am Menschen. Er gehört seit seiner Formulierung in der Urteilsverkündung im Nürnberger Ärzteprozess (1946/1947) zu den medizinethischen Grundsätzen in der Medizinerausbildung, ähnlich wie das Genfer Gelöbnis. Er besagt, dass bei medizinischen Versuchen an Menschen
- „die freiwillige Zustimmung der Versuchsperson unbedingt erforderlich (ist). Das heißt, dass die betreffende Person im juristischen Sinne fähig sein muss, ihre Einwilligung zu geben; dass sie in der Lage sein muss, unbeeinflusst durch Gewalt, Betrug, List, Nötigung, Übervorteilung oder irgendeine andere Form der Überredung oder des Zwanges, von ihrem Urteilsvermögen Gebrauch zu machen; dass sie das betreffende Gebiet in seinen Einzelheiten hinreichend kennen und verstehen muss, um eine verständige und informierte Entscheidung treffen zu können“.
Anlass für den Nürnberger Kodex waren die während der Zeit des Nationalsozialismus im Namen der medizinischen Forschung begangenen Verbrechen gegen die Menschlichkeit, insbesondere „verbrecherische medizinische Experimente“ und Zwangssterilisationen.
