Aktuell - West Side Theatre Darmstadt

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Aktuell

2016-2023
Weismann & Rotgesicht / 20. Aug. 2022
George Tabori war ein Schelm, ein Menschenfreund, ein großer Theatermacher. Er verstand es köstlich, Gewissheiten gegen den Strich zu bürsten. Diese Genialität des Absurden erwecken jetzt Peter H. Jährling und Marijke Jährling mit einer Live Hörspiel-Show von Taboris „Weisman und Rotgesicht“.
In diesem „jüdischen Western“ (Tabori) verirrt sich der Jude Arnold Weismann in den Bergen. Er ist auf dem Weg nach New York, um dort die Asche seiner Frau Bella, auszustreuen. Seine behinderte Tochter Ruth begleitet ihn, grunzend, quiekend. In der Wildnis treffen sie auf einen Indianer. Zwischen Weisman und Rotgesicht entwickelt sich ein ritualhafter Kampf um ihren geschichtlich verbrieften Opferstatus. Und wie es im Western so zugeht: Nur einer von beiden wird überleben.
Mit Stimme, Körper und Gegenständen erwecken die Schauspieler vom
„West Side Theatre“ ein Schelmenstück zum Leben, das mit grotesken und poetischen Mitteln vorschnell-plakative Zuschreibungen als Denkfaulheit entlarvt, denn "der Irrationalismus macht sich nicht davon, wenn wir ihn mißbilligen: denn schließlich ist er Teil von jedem von uns (Tabori).

Das absurde Tauziehen zwischen Weisman und Rotgesicht um das „Recht auf Diskriminierung“ als Garant für gesellschaftliche Privilegien und Sonderbehandlungen ist ein köstlicher, bitterböser Ritt auf der Rasierklinge unserer scheinbar aufgeklärten Gewissheiten.
eine West Side Theatre Produktion
Cast
Marijke Jährling, Peter H. Jährling
Regie: Peter H. Jährling
Soundkonzept & Dramaturgie: Marijke Jährling
Erfolgreiche Premiere mit "Weisman & Rotgesicht"
Mit dem Format Live-Hörspiel-Show haben wir Neuland betreten und konnten nun die neueste Produktion erfolgreich zur Premiere bringen.
Die Zuschauer waren angetan, begeistert, überrascht.
Im Anschluss an die Vorstellungen wurden angeregte und intensive Gespräche und Diskussionen zu dem Thema des Stückes geführt.
Der gemütliche Innenhof der Musikschule von Robert Ostheimer "Musikunterricht Eberstadt" war dafür ideale Kulisse.
Wir werden die Erfahrung mit diesem neuen Format auch im nächsten geplanten Projekt einsetzten.
Zuschauerstimmen
  • "Die beiden Hörspielakteure sind auch Schauspieler und so enstanden die durchlebten Figuren vor mir und es war dennoch Raum für eigene Bilder."
  • "Es hatte eine Dichte!
    Als reines Hörspiel hätte sich nicht diese Spannung und Intensität übertragen"
Warum wir jetzt dieses Stück machen?
Nach der Pestepidemie (1348) gab es Judenpogrome, die spanische Grippe von 1918 verschärfte gesellschaftlichen Zunder, den Weimar nicht heilen konnte. Und der Sturm, der Heute durch die Medien tobt, zeigt ein starkes Bedürfnis nach Eindeutigkeiten, das nur zu leicht in Schwarz-Weiß-Kategorien erstarrt und kaum noch differenziert. Leicht lässt sich ein solches gesellschaftliches Klima instrumentalisieren.

Was kann Theater in Zeiten einer Pandemie, braucht es doch den Raum und die Menschen? Aber braucht es nicht gerade in postpandemischen Zeiten das Theater um gesellschaftliche Zerwürfnisse, die die Angst mit sich bringt, zu heilen? Um die Gräben unseres Denkens, die Verschiebungen, aufzuzeigen und wieder zueinander zu finden, um die Kreativität, die Freiheit des Denkens zu verteidigen?

Diesen Versuch unternehmen die Schauspieler Peter H. Jährling und Marijke Jährling mit Taboris Groteske „Weisman und Rotgesicht“, die als Hösrpiel-Show auch mobil zu den Menschen kommen kann, und keine große Bühne braucht.
Der Autor
George Tabori
* 24. Mai 1914 in Budapest, Österreich-Ungarn; † 23. Juli 2007 in Berlin, war ein britischer Drehbuchautor, Schauspieler, Sprecher, Schriftsteller, Übersetzer, Dramatiker und Theaterregisseur. Den Begriff „Regisseur“ lehnte er für sich als zu autoritär ab und bezeichnete sich stattdessen als „Spielmacher“.  Tabori wurde aufgrund seiner angenehmen Arbeitsweise vom Großteil  seiner Schauspieler sehr geschätzt. In seinen Theaterstücken setzte er dem Grauen von Rassismus und Massenmord oft schwarzen Humor und absurde Komik entgegen. In den USA arbeitete er als Drehbuchautor unter anderem mit Alfred Hitchcock und mit Bertolt Brecht zusammen. 1971 kehrte er nach Mitteleuropa zurück. Dort erreichte er ab 1986 in Wien (Der Kreis, Burgtheater) und seit 1999 in Berlin beim Berliner Ensemble  den Höhepunkt seiner Theaterkunst. Viele Theaterfreunde schätzten den  in seinen letzten Jahren „dienstältesten Theatermacher der Welt“ als den  inoffiziellen „Theaterkönig“.
WEST SIDE THEATRE
Marijke Jährling
0049-[0]152-21 55 03 85
theaterschattenvoegel@web.de
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